Chronik

Die Geschichte des TuS Kastl

Gegründet wurde der Verein im Jahre 1924, mit dem ersten Vorsitzenden Franz Grillmeier. Bereits zwei Jahre später wurde die neue Fahne eingeweiht. Die Fahnenjungfern waren damals Theres Lutter, Katharina Graml und Fanny Kerschensteiner.
Turnerische Leistungen und Veranstaltungen werden uns dokumentiert durch ein altes Foto und durch eine Urkunde, die beide im Original im Sportheim zu sehen sind.
Die Urkunde stammt aus dem Jahre 1930.Es war das 17. Bayerischen Landesturnfest eine Veranstaltung in Regensburg, wo man mit 6 Turnern teilnahm und ein 2. Preis erturnt wurde. Über Umwege gelangte dieses alte Stück erst 1998 wieder in den Besitz des TuS Kastl.
Auch in München bei einem großen Turnfest, war der Turn- und Sportverein Kastl in den dreißiger Jahren vertreten. Ein weiteres Foto dokumentiert diesen Auftritt der Vertretung des Vereins.
Während der NS-Zeit war die Vereinstätigkeit untersagt, doch nach Beendigung des Krieges wurde in Kastl wieder, nun unter dem Namen FC Kastl, Fußball gespielt.
Im Jahre 1949 erweiterte man das sportliche Angebot; zusätzlich wurde Leichtathletik betrieben und der Verein nannte sich nun wieder TuS Kastl. Nach dem Wegzug vieler Flüchtlinge aus der Burg Kastl fehlte der Nachwuchs und der Spielbetrieb musste eingestellt werden. Im November 1956 beschlossen viele Sportfreunde bei einer Zusammenkunft im Gasthof Ruder den TuS Kastl neu zu beleben. Bei der Widergründungsversammlung im Dezember 1956 wurde eine Vorstandschaft gewählt.
Die ersten Trikots wurden durch den Verkauf von Rasierklingen finanziert, der erste Trikotspender im Jahre 1959 war Willi Leißner und Dieter Borbe.
Um diese Zeit wurde auch eine Frauenhandball-Abteilung gegründet, die – wie mündlich überliefert wurde – mehr Zuschauer bei ihren Spielen hatte, als die Fußballer. Aus welchen Gründen auch immer!
Im Jahr 1964 arbeitete man die Satzung für das Lauterachpokalturnier aus. Die vier Vereine im Lauterachtal beschlossen nur alljährlich an Pfingsten dieses Turnier abzuhalten. Das mittlerweile nun schon zum 35. Mal ausgespielte Ereignis hat auch jetzt noch einen sehr hohen Unterhaltungs- und Stellenwert, das in der heutigen Zeit doch recht erstaunlich ist.
Die günstigen Schneeverhältnisse ermöglichten 1970 die Gründung einer Skiabteilung mit Skiabfahrt und Lift. Ein Skiwanderweg am Kalvarienberg wurde zu Ehren des 50-jährigen TuS-Jubiläums angelegt. Der Liftbetrieb ( 2 Schlepper ) wurde um das Jahr 1984 wieder eingestellt. Auch wurde der Skiwanderweg nach Fertigstellung des Sportheimes verlegt. Dieser führte rund um Mennersberg, über Brünnthal bis nach Öd-Haag (oder Hoch), wo man in die Verbindung zur Loipe nach Schwend einsteigen konnte.
Die Abteilung Damenfußball, die bis zu ihrer Auflösung im Jahre 2001 große sportliche Erfolge erzielen konnte, ist 1979 gegründet worden. Im Jahr 1999 schaffte man den Aufstieg in die Verbandsliga. Zu ihrem 20-jährigen Bestehen wird am 09.Juli 1999 ein grosses Turnier gespielt.

Seit 1980 wird auch Tischtennis im Verein angeboten. Mit gemischtem Erfolg, sprich Auf- und Abstieg, war man immer mit Begeisterung bei der Sache. Die Jugendarbeit wird momentan wieder sehr forciert und gefördert.

In der Festwoche zum 60-jährigen Gründungsfest 1984 mit Fahnenweihe plante man den Bau eines neuen Sportgeländes und eines Sportheimes und der Bauausschuss nahm bereits im Januar 1985 seine Tätigkeit auf. Baubeginn war im April 1985, Richtfest schon Ende Juli 1985. Im August 1986 war Einweihung der Sportplatzanlage und Beginn mit der Erstellung der Tennisanlagen.
Im September 1987 übergab die Gemeinde das Sportgelände dem Verein, zeitgleich feierte man die Einweihung des Sportheims und der Tennisplätze. Das Sportheim wurde in Eigenleistung mit 12.000 freiwilligen Arbeitsstunden errichtet und zählt sicher zum Höhepunkt im bisherigen Vereinsleben. Bis heute führen Mitglieder die Gaststätte ehrenamtlich. Am 24 Juni 1999 war beispielsweise die 59. Einteilungssitzung. Zum Erstaunen aller geht jede Einteilungssitzung reibungslos über die Bühne. Mit 9 Teams, darunter viele Fußballer, und vor allen Dingen immer noch erfahrene Personen der Anfangszeit wird dieser freiwillige Dienst gut besetzt.
Natürlich wird auch das gesellige gepflegt, von den Abschlussfeiern der Mannschaften , vielen Geburtstagsfeiern, bis hin zur Sportheimkirwa, und dem Sportheim-Hausball.
Der Gymnastikraum bietet ideale Voraussetzungen für andere Aktivitäten, wie das Angebot von Gymnastik, Aerobic-Callenetics dem sehr beliebten Mutter-Kind-Turnen, sprich MuKiTu bestätigt.
Auch ist der TuS rund um das Beach-Volleyball-Feld am Kastler Freibad sehr engagiert.
Der Verein hat mitlerweile über 500 Mitglieder in vier Sparten, betreut ca 180 Jugendliche und Kinder in den verschiedenen Gruppen und Mannschaften. Wir sind stolz, dass die Wandlung des TUS vom Fußballverein zu einem modernen, vielseitigen Sportverein sich durch diese vielen Aktivitäten bereits vollzogen hat.
Die Verantwortlichen, und mit Sicherheit alle anderen, wünschen sich auch für die Zukunft, dass diese Harmonie und der Zusammenhalt im Verein, im TuS Kastl, dass der blau-weisse Gedanke, so wie unsere Vereinsfarben, noch sehr lange anhält.

Rede von Franz Jarosch zum 75-jährigen Vereinsjubiläum